Newsletter Nr.19 14. Februar 2019 Webversion |
Die beste Methode, das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken. Und wenn man keinen haben kann, so soll man versuchen, so heiter und gelassen zu sein, als hätte man guten Kaffee getrunken. Jonathan Swift (1667 – 1745) Es ist noch viel Adivasiaffee und Pfeffer da. Nicht warten – Bestellen und gemeinsam Kaffeetrinken für einen Fairen Welthandel |
Warum der ADIVASIKAFFEE mit wenig Wasser auskommt. |
Von einem Kaffeefreund, J.D. aus Medelby wurde ich gefragt, was es mit dem Wasserverbrauch bei dem Kaffee auf sich hat. Er hatte gelesen, dass in einer Tasse Kaffee 140 Liter Wasser stecken. Wirklich unglaublich. Es ist etwas dran an dieser Meldung. Hier Ausschnitte aus “Unterrichtsmaterial zu dem Thema virtuelles Wasser.” Der Adivasikaffee wächst nur mit dem Monsun. Eine künstliche Bewässerung gibt es nicht. Dry – Processing in der Weiterverarbeitung s.u. |
Artikel: Ökologische und soziale Verträglichkeit unseres verborgenen Wasserkonsums |
Wer morgens sein Tässchen Kaffee trinkt, verbraucht nicht nur das Wasser in der Tasse. Schon zuvor floss eine vielfache Menge Wasser in den Anbau der Bohnen und ihre Verarbeitung – für eine Tasse Kaffee ganze 140 Liter. Sichtbar ist dieser Wasserverbrauch nicht, Experten sprechen daher von virtuellem Wasser. Real bleibt dieser Konsum trotzdem. In Deutschland beträgt er bis zu 4.000 Liter pro Person und Tag, Tendenz steigend. Die meisten Menschen dürfte das erst einmal erstaunen. Schließlich gilt der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch in Deutschland seit den 1980er Jahren als rückläufig. Der tägliche Durchschnitt pro Kopf hat sich bei rund 130 Litern. Mit dem Kunstbegriff “Virtuelles Wasser” beschreiben Fachleute die Menge Wasser, die in einem Produkt enthalten ist beziehungsweise zu seiner Fertigung verwendet wurde. Eine Tasse Kaffee = 140 Liter Wasser Eine solche Bilanz lässt sich am eingangs genannten Beispiel Kaffee nachzeichnen. Die Kaffeebohne wächst selbstverständlich nur, wenn sie bewässert wird. Außerdem müssen die Bohnen verarbeitet werden, was weiteres Wasser verbraucht oder verschmutzt. So die These. Laut einer Berechnung des Institute for Water Education der UNESCO (UNESCO-IHE) summiert sich das bei einer Tasse Kaffe auf insgesamt 140 Liter virtuelles Wasser, die vor dem Aufbrühen der Bohnen in ihr aufgehen. Der ganze Artikel unter https://www.verbraucherbildung.de/artikel/virtuelles-wasser-der-verborgene-wasserverbrauch |
Der Adivasikaffee und sein Wasser |
Der ADIVASIKAFFEE wird in 3 kleinen Plantagen unter den Bedingungen von Wasserknappheit angebaut. Deshalb wurde eine Bewässerung der Kaffeepflanzen gar nicht begonnen, auch wenn Erträge hierdurch gesteigert werden können. Nach dem Pflücken der reifen Kaffeekirsche wird sie nicht unter Wassereinsatz geschält ( Wet processing) sondern in der Sonne getrocknet und dann geschält ( dry processing). Um überhaupt Wasser zu haben, für Mensch, Tier und Pflanze, wurde in Holdibad ein offener 8 Meter tiefer Brunnen gegraben und ausgemauert. |
Bild unten Brunnenbau in Holdibad Ein 8 Meter tiefer offener Brunnen wurde gebaut und eine Dieselpumpe angeschafft. Das Wasser wird bei Bedarf in einen Tank an dem höchsten Punkt der Plantage gepumpt. Bild oben Die geernteten roten Kaffeekirschen werden auf dem Dach des Projekthauses in der Plantage Holdibad getrocknet. Später werden sie geschält und sortiert. Bild unten Der fertige Brunnen mit dem Pumpenhäuschen |
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Die Plantage in Lakshmipur Hier wurde in der Plantage 2012 ein 100 Meter tiefer Brunnen gebohrt, um Wasser für die Menschen auf dem Kirchencompound und für die Plantage zur Verfügung zu stellen. Am Ende des Bohrvorgangs mit schwerem Gerät schießt das Grundwasser hervor.(Foto) Mit einer Pumpe wird das Wasser in ein Bassin an dem höchsten Punkt der Plantage gepumpt. Von dort geht es mit Gefälle in die Plantage für die frisch gepflanzten Schattenbäume und die jungen Kaffee- und Pfefferpflanzen und zu den Menschen im Kirchencompound. Von den Brüdern Erik und Theodor Speck, die ihre Kindheit und Jugend hier verbracht haben, wurden in dem Projekt ” Wasser für Lakshmipur” Spenden gesammelt und so Mittel zum Bau des Rohrleitungsystems zu den Häusern, dem Gästehaus und einem Internat beschafft und der Bau organisiert. Frau Balakhboti, die damalige Leiterin des Gästehauses und der Ingenieur sind Zeuge des entscheidenden Moments des Brunnenbohrens. |
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Impressum: Adivasikaffee Welrichsweg 6 53111 Bonn Newsletter abbestellen |
Autor: sarah
Newsletter Nr. 17
Newsletter Nr 17 Dezember 2018 Webversion www.adivasikaffee.de |
Es ist wieder Pfeffer da |
3 Monate hatten wir keinen Pfeffer Das Problem ist, dass der Pfeffer einen eigenen Transportweg braucht. Er darf nicht mit dem Kaffee zusammen gelagert und verschifft werden. Es könnte passieren, dass der Kaffee Pfefferaromen annimmt, die die Qualität stören. Deshalb bestehen die Fachleute auf strikte Trennung. So haben wir jetzt wieder per Luftpost 12 kg Pfeffer bekommen. Er riecht wieder sehr gut und jetzt wird in Leipzig von Nora ein schönes Etikett für den Pfeffer entworfen. Sie hatte mit ihrer Freundin auch das Design für den Kaffee entwickelt und den Webauftritt gestaltet. Nun kommt der Pfeffer dran. Es wird den Pfeffer in 25 Gramm im Glaszylinder, sehr hübsch zum Probieren und Verschenken geben und 50 oder 100 Gramm im wiederverschließbaren Tütchen. Die alten Pfefferbestellungen will ich jetzt nicht mehr versenden und hoffe auf gemeinsame Kaffee- und Pfefferbestellungen zu Weihnachten. Wie ist es schön, kleine Päckchen Kaffee und Pfeffer zu verschenken. Dazu ein Flyer. Freunde und Nachbarn werden sich freuen. Nächstes Jahr soll es kleine Jutesäckchen dazu geben und ein Kalender für 2020 ist in Vorbereitung. Dies Jahr sind wir froh dass endlich wieder Pfeffer da ist. |
Welchen Beitrag leistet der Pfeffer für das Projekt |
Der Pfefferverkauf ist entscheidend, um das Jahresbudget des Projektes in Indien in Höhe von 10 000 Euro zu erwirtschaften. 100 Kg Pfeffer war die diesjährige Ernte. Das Projekt lebt zum einen vom Kaffee. 910 kg Kaffee wurde geerntet. Pro kg wurden von Adivasikaffee 6 Euro in das Projekt gezahlt. Das macht 5460,00 Euro für das Projekt. Die andere Hälfte muss der Pfeffer einbringen. Verkauft wird der Pfeffer für 60 Euro pro Kilo. Abgezogen werden muss 5 Euro per kg Luftfracht ( Der Seeweg muss noch gefunden werden, Vasco da Gama lässt grüßen). Der Weg ist wohl klar vorgegeben, aber der Papierkram ist die Hürde. Weitere Unkosten (Zoll,Verpackung etc)betragen 5 Euro. Bleibt 50 Euro pro Kg mal 100 kg gleich 5000 Euro. Der Pfeffer trägt die andere Hälfte des Budgets in Indien. Wenn das klappt, ist das Projekt finanziert. Doch viele Fragen sind noch nicht geklärt. Erstmal ist der 2. Teil der Pfefferernte da. Hurra |
Was ist das für ein Pfeffer? Dies ist ein indischer Berglandpfeffer, der zusammen mit Arabica Kaffee in den Ausläufern des indischen Ostghat-Gebirges in dem Bundesstaat Odisha wächst. Dieser Pfeffer ist ein echter Pfeffer (Piper nigrum). Er wird einmal im Jahr, im März von Hand geerntet, an der Luft getrocknet und gereinigt. Er ist blumig fruchtig und hat eine angenehme Schärfe. (Aus dem Pfefferetikett) Mit Pfeffer richtig würzen Weil Schärfe und flüchtige Aromen durch die harte Schale nur langsam entweichen können, kann man die ganzen Körner ruhig die ganze Zeit über mitkochen lassen. Sie geben langsam ihre Aromen an die Speisen ab. Zum Servieren wird noch mit Pfeffer aus der Mühle nachgewürzt. So kommen auch die frischen zitrusartigen Geschmacksnoten besser zur Geltung, die sich bei hohen Temperaturen verflüchtigen. (Aus AROMA, die Kunst des Würzens |
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Das Produktionsteam der Kaffeebauern, hier versammelt nach einem Mitarbeitertreffen in der Plantage in Laksmipur im Februar 2018, wünscht allen Unterstützern und Freunden ihres ADIVASIKAFFEE und ADIVASIPFEFFER eine frohe Weihnachtszeit. Ein Frohes Weihnachtsfest Ihnen allen wünscht auch das Kaffeeteam des ADIVASIKAFFEE in Bonn und Kiel Ihr Oluf Hübner, Brigitte Brück und Fred Staffa aus Bonn und Erik Speck aus Kiel |
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Newsletter Nr. 16
Newsletter Nr 16 13.November 2018 Webversion www.adivasikaffee.de |
Themen: Weihnachtsbestellung Espresso Fairer Handel |
Liebe Kaffeefreunde In 6 Wochen ist Weihnachten. Es ist die Zeit der kleinen Geschenke, der Weihnachtsfeiern und des Zusammenseins. Es gibt noch wenige Bestellungen speziell zu Weihnachten. Letztes Jahr war die Ernte schon ausverkauft, als Weihnachten vor der Tür stand. Dieses Jahr haben wir viel Kaffee und wir stehen bereit zum Rösten, Packen und Versenden. |
Espresso Unser Espresso ist weiter verfeinert. Patrick Stolle, unser Röster hat nun noch einmal an den Schrauben des Röstprogramms für den Espresso gedreht und das Ergebnis ist ein schönes Röstbild mit einem dunkleren Teint als der Crema, aber mit weniger fühl-und sichtbaren Kaffeeölen. Der Geschmack dieses Espresso ist sehr gut. Es bleibt der kräftige Geschmack und das Gefühl „ dass die Welt doch auch schöne Sachen bereit hält und so schlecht nicht ist“. Aber da wiederhole ich mich. Auf mehrfachen Wunsch wird der Espresso auch gemahlen verschickt. |
“Fragt den Einkäufer, was er den Bauern zahlt” |
Zum Thema Fairer Handel bekam ich einen wichtigen Artikel von einer Kaffeefreundin aus Berlin. „Frag den Röster was er den Bauern zahlt“, lautet der Artikel aus der taz Hier wird ein Kaffeeröster aus Hamburg interviewt, der zur Verbesserung des Fairen Handels eine Initiative ergriffen hat, um die Preise, die an die Bauern gezahlt werden, transparent zu machen. Es gibt beim Kaffee einen Weltmarktpreis, der den Kleinproduzenten kein ausreichendes Einkommen sichert. Dies ist aber das wichtigste Ziel des Fairen Handels.Die Kaffeeeinkäufer und Röster sind aufgerufen, zu veröffentlichen, wieviel sie den Produzenten bezahlen. Diese Rösterei in Hamburg macht dies konsequent und ruft andre auf, zu folgen. Die Veröffentlichung dieser Einkaufsverträge führte zu einer Erhöhung der Einkaufspreise. Bei dem Adivasikaffee bin ich der Einkäufer. Bisher hatte ich die Kalkulation so überlegt, dass ich einen Preis über dem Weltmarktpreis zahle und die Erlöse aus dem Kaffeeladen in das Projekt zurückfließen. Dies werde ich nun ändern. Die GEPA hat eine gute Kalkulationsbasis veröffentlicht.Vom Endpreis aus gerechnet bekommen die Bauern ca. 25 % und die Läden, Großkunden und Weiterverkäufer 25%. 50 Prozent des Endpreises müssen ausreichen für den Transport, das Rösten, Verpacken, Versand, Steuern, Schuldendienst und Rücklagen und was noch anfällt. So zahle ich nach Indien nun einen Preis von 6 Euro pro Kilogramm. Die Erlösüberschüsse werden damit geringer sein, gehen dann später in das Projekt. Das bleibt. Die nächste Ernte ist bezahlt. Es werden 910 kg verschifft. Bei 6 Euro pro Kilo werden die Einkünfte die Hälfte des Jahresbudget einbringen. Die andere Hälfte soll der Pfeffer bringen. Aber der muss erst einmal nach Deutschland kommen. Geerntet wurden 100 kg. 15 kg sind per Luftfracht unterwegs. Der Import des Pfeffers hapert noch. Aber das wird auch noch gelöst Der Artikel aus der taz ist nachzulesen unter https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5534125&s= Frag%2BDeinen%2Br%C3%B6ster&Such Rahmen=Print/ Bild unten: Kinder in Tankubeda |
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Newsletter Nr. 12
Newsletter Nr. 12 18.Juli 2018 Webversion www.adivasikaffee.de |
Adivasipfeffer 2018 ist angekommen |
Die diesjährige Pfefferernte wurde im März geerntet und getrocknet. Es ist eine große Ernte eingebracht worden. Da wir hier keinen Pfeffer aus dem Vorjahr mehr hatten, baten wir darum, eine Sendung voraus zu schicken. Sie kam mit einer Besuchergruppe ins Breklumer Missionszentrum und ist nun hier in Bonn angekommen. Es ist eine Voraussendung, ein Flugpfeffer, wenn man so will. Der Pfeffer ist so besonders frisch und duftet wunderbar aromatisch. Er wird funktionell aromadicht verpackt in einem kleinen wieder verschließbaren Beutel mit Sichtfenster. 50 Gramm kosten 3 Euro, 100 Gramm 5 Euro. Die bisherigen Glaszylinder werden auch noch befüllt und kosten nun 2 Euro für 25 Gramm. Sie sind schön als Geschenk. An einer schöneren Verpackung wird gerade gearbeitet, um diesen tollen Pfeffer auch eine schmückende Verpackung zu geben, wie dem Kaffee. Insgesamt ist der Pfeffer billiger geworden, weil wir eine große Menge verkaufen wollen. Der Pfeffer soll ein 2. Standbein neben dem Kaffee bilden, um das Projekt in Indien zu finanzieren und weiter zu entwickeln. |
Wenn man sich den Pfeffer im Detail anschaut, erkennt man schnell, daß er nicht einheitlich schwarz ist, sondern verschiedene Schattierungen aufweist bis zu hellgrau.Dies ist eine natürliche Erscheinung. Anders als beim Kaffee, wo in mehreren Durchgängen immer die reifen roten Kirschen gepflückt werden, wird beim Pfeffer zum selben Zeitpunkt die Ernte eingebracht, von den Stilen befreit und getrocknet. Verschiedene Reifestadien kommen so zusammen und nehmen die verschiedenen Farbschattierungen an. Sie sind alle kleine Früchte der Piper nigrum, der Pfefferpflanze. Dieser Pfeffer ist nicht nachverarbeitet, nicht in Lake gelegt oder geschält, sondern nur getrocknet und per Hand gesäubert und sortiert. Manche kleine Stile sind noch dran. Sie stören den Geschmack nicht. Von unserem Freund und Biobauern Lalatendu Deo lernte ich, daß es Pfefferproduzenten gibt ,die ihren Pfeffer schwarz einfärben, weil er doch schwarzer Pfeffer heißt. Wir haben natürlich darauf verzichtet, wie der Biobauer auch. Die Farbvielfalt ist kein Makel, sondern Ausdruck des natürlichen Reifungs- prozesses in verschiedenen Stadien. |
Hier einen Blick in unseren Kaffeekeller. Rechts die große Mühle. Viel Kaffee wurde von Fred verpackt. Kleine Probepäckchen des neuen Espresso können gerne angefordert werden. Im letzten Brief schrieb ich, dass dieser ADIVASIKAFFEE ESPRESSO nur als Bohne angeboten wird. Das habe ich geändert. Natürlich gibt es ihn auch gemahlen, als kräftigen Filterkaffee. Manche Kaffeefreunde bestellen noch gerne per Email. Das bleibt auch möglich. Einfacher für mich ist es, wenn über den Laden bestellt wird. www.adivasikaffee.de Viele Grüße Oluf Hübner und Team |
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Newsletter Nr. 11
Newsletter Nr 11 Juli 2018 Webversion |
Der Espressokaffee ist da |
Nachdem nun die ganzen Bestellungen aus dem letzten halben Jahr abgearbeitet sind, habe ich den Röster gebeten, die neue Röstung zu erproben. Viele Freunde hatten danach gefragt, weil sie es gewohnt sind, eine dunklere Röstung zu trinken. Hier ist er nun. Ich habe ihn probiert, als regulären Kaffee am Morgen. Der ADIVASIKAFFEE ESPRESSO ist da deutlich kräftiger im Aroma, aber bleibt säurearm. Das ist die Herkunft Indien. Die Säurearmut ist eine der Stärken des indischen Kaffees. Den bisherigen Kaffee, wie er allen bekannt ist, nennen wir nun ADIVASIKAFFEE CREMA Dieser milde ADIVASIKAFFEE CREMA der neuen Ernte ist auch etwas verändert, verbessert. Die Größensortierung erlaubt einen präziseren Röstvorgang. Wenn man beide Kaffees nebeneinander sieht, zeigt sich erst einmal ein schönes Bild der Bohnen. Sie sind homogener. Das Röstbild ist ein Qualitätskriterium. Der Kaffee muß schön aussehen und ein schönes Geräusch auslösen, wenn man ihn durch die Hände gleiten lässt. Dann die beiden Färbungen durch unterschiedliche Röstprozesse. Hell und Dunkel, Crema und Espresso. So soll es sein. |
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Die Kaffeegewohnheiten sind unterschiedlich. Der ADIVASIKAFFEE CREMA schmeckt bestens als Filterkaffee, egal ob Filter auf der Kanne oder Kaffeemaschine.Auch als French Press in der Presskanne hat er den richtigen Mahlgrad. Hierfür wird der ADIVASIKAFFEE CREMA gemahlen angeboten. Oder man mahlt die Bohnen frisch vor dem Aufbrühen. Der ADIVASIKAFFEE CREMA ist perfekt auch für den Kaffeevollautomaten und wird dann als Bohne gekauft. Als kräftiger kleiner Bruder wird hier nun auch der ADIVASIKAFFEE ESPRESSO angeboten für alle, die eine dunklere Röstung bevorzugen. Er wird immer als ganze Bohne verkauft, auf besonderen Wunsch vielleicht auch gemahlen. Der ADIVASIKAFFEE ESPRESSO ist natürlich ideal für die Siebträgermaschine, wie man sie im Straßencafe kennt. |
Gestern habe ich mit Fred zum erstenmal unseren ADIVASIKAFFEE ESPRESSO als einen echten kleinen Espresso getrunken. Fred ist der Freund, der ehrenamtlich all den Kaffee und Pfeffer wiegt und eintütet, mahlt und etikettiert.Er ist eigentlich kein Kaffeetrinker,sondern Teetrinker. Kaffee trinkt er nur in der Form von Espresso aus dem Tässchen. Ich nehme beim Espresso immer etwas Zucker dazu. Fred ohne. Es war wirklich köstlich. Wir fühlten uns wie auf der Piazza Roma. Der neue Espresso entfaltet ein tolles Aroma und Geschmack. Die Crema oben drauf, die gepressten Kaffeeöle an den Lippen. In kleinsten Schlückchen genossen bekommt man das Gefühl, daß die Welt doch auch schöne Sachen bereit hält und so schlecht nicht ist. Einen Dank an das Team in Indien, das diesen Kaffee pflanzt und erntet. Dank auch an den Röster, der diesen Kaffee so veredelt hat. |
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Bilder aus dem Projekt
Kaffeeblüte
Adivasi – indigene Bevölkerung Indiens
Das Projekt AAABB hat das Ziel, die Lebensbedingungen der Adivasi in dieser Bergregion von Odisha zu verbessern.
Adivasi ist die Selbstbezeichnung der indigenen Bevölkerung in Indien. Das Wort bedeutet wörtlich “erste Bewohner” oder “Ureinwohner”.
Vor Jahrhunderten wurden sie von der einwandernden Kultur der Hindus an den Rand der Gesellschaft gedrängt und leben seitdem in Abgeschiedenheit und Armut. Die Adivasi sind auch in Stämmen organisiert. In dieser Region Odisha lebt überwiegend der Stamm der Konds. Ihre Sprache ist Kuwi.
weitere Information über die Adivasi in Wikipedia
40 jährige Geschichte des Projektes AAABB
Dieses Projekt wurde in den 1980er Jahren von meinem Vater, Bischof Hübner in Kiel gegründet. Er hatte dort in Indien in der Zeit vor und während des 2. Weltkrieges als Missionar gearbeitet und diese Gegend und ihre Menschen, die Adivasis lieben gelernt. Als er selbst in den Ruhestand ging, baute er dies Projekt auf und verbrachte mit seiner Frau jedes Jahr 2 Monate in dem Gebiet. Dieses Projekt hatte zunächst die Wiederaufforstung der beiden größten Berge in der Orissaprovinz, im Osten Indiens, den Bhai- Bhoni (Bruder und Schwester) zur Aufgabe. Daher resultiert der besonders komplizierte Name des Projektes.
viele Jahre lang wurde jedes Jahr mit den Dörflern auf die Berge gewandert, terrassiert und Bäume angepflanzt. Hierzu wurden auch erhebliche Mittel der deutschen Entwicklungsbank beantragt und eingesetzt.
Die Aufforstungsbemühungen waren leider ohne Erfolg. Die gepflanzten Bäume wurden nicht groß. Es war eine wichtige Zukunftsidee, die heute auch in Indien besser verstanden wird als damals.
Das Projekt wurde mit betreut und später auch finanziert von dem Zentrum für Mission und Ökumene (ehemals NMZ) und der indischen Partnerkirche JELC. Die später angeschafften Ländereien für die Plantagen wurden eingetragen auf den Präsidenten der Adivasi Christya samaj, der Adivasigliederung in der dortigen evangelisch- lutherischen Kirche.
Neben der Aufforstung wurden 3 kleine Lehrplantagen von jeweils 1 Hektar Größe gegründet, um Kaffee anzubauen. Verwildertes unfruchtbares Land, sogenanntes Paddyland wurde von dem Projekt angeschafft und mit Sisalpflanzen eingezäunt. Ziel war es, den Kaffeeanbau in dieser Gegend zu etablieren und den Dörfern ein Einkommen aus dem Kaffee zu ermöglichen. In diesen 3 weit auseinandergelegenen Musterkaffeegärten sollte die Schulung und das Training stattfinden.
Wie soll unser Kaffee in Indien verarbeitet werden
Die 3 Plantagen liegen weit voneinander entfernt. Es gibt 2 verschiedene Arten, nach dem Pflücken des Kaffees die Kaffeekirschen zu verarbeiten. Die traditionelle hunderte Jahre alte Art war es, den Kaffee nach dem Pflücken zu trocknen und später zu Schälen und zu rösten.
Die zweite und modernere Art ist es, den Kaffee nach der Ernte an dem selben Tag zu schälen, zu fermentieren und dann zu trocknen. Diese Technik wollten wir anwenden und kauften vor 4 Jahren 3 kleine Handschälmaschinen und starteten.Wir berichteten hierüber in unserem Beitrag „Was passiert mit dem Kaffee nach der Ernte“. Das Problem trat auf, das diese Technik viel Wasser für den Schälvorgang brauchte. Dies war in Holdibad und Lakhsmipur kein Problem, denn dort hatten für zu diesem Zweck Brunnen angelegt, in Lakhsmipur sogar 120 Meter tief bohren lassen, um bestes Wasser zu haben.
Unsere handbetriebene Maschine zum Schälen des frisch geernteten Kaffee. Rechts die Schalen, links die Bohnen.
Aber in Durkaguda gibt es nur einen kleinen Fluss, 100 Meter entfernt von der Plantage. Hier soll eine Zisterne angelegt werden. Vorübergehend sollte mit einer Pumpe Wasser aus dem Fluss für den Schälprozess gepumpt werden. Dies funktionierte nicht gut, brauchte eine andere Planung und im Ergebnis hatten wir geschälten und ungeschälten Kaffee nebeneinander.
So kam Utra, der landwirtschaftliche Leiter der 3 Plantagen auf die Idee, die alte Trockenschälmaschine, die der frühere Projektleiter Gregor Rath angeschafft hatte, und die in Lakhsmipur ohne Einsatz eingemottet war, nach Holdibad zu schaffen und in Betrieb zu nehmen. Dies geschah im Januar 2016.
Zerlegung und Reinigung der alten Trockenschälmaschine
Die Maschine wurde zerlegt, gereinigt und wieder zusammengesetzt.Mit großer Anstrengung konnte das Ungetüm in Gang gebracht werden und nun wird der ganze Kaffee als Kaffeekirschen getrocknet, nach Holdibad gebracht, geschält, ohne Wasser und verkauft.
Die Umstellung auf die alte Technik hat aber vor allem eine gute Seite. Unser Röster in Bonn Patrick Stolle sagte uns, das diese alte Technik der Aufarbeitung geschmacklich von Vorteil sein kann. Während des Trocknungsvorgangs gehen Aromen aus der Schale in die Kaffeebohne über und können den Geschmack verbessern.
Die Maschine läuft reibungslos
Diese Technik wird als „natural“ bezeichnet und weltweit wird nur ein sehr kleiner Teil der Kaffeeproduktion auf diese Art verarbeitet. So auch unser Kaffee. Vielleicht findet diese „natural“ aufgearbeitete Kaffeebohne in Deutschland ihre Freunde.